Von einem Ich, das nicht ist. Manchmal aber doch. Oder nicht?

In den letzten Wochen haben wir uns darüber unterhalten, welches „Ich“ wir meinen, wenn wir davon sprechen – das „Alltags-Ich“ oder das „Ich“, das wir im Zen auch als unsere „wahre Natur“ bezeichnen. Ein „Ich“, dass weit über die physischen Grenzen unseres Körpers hinausreicht, ein „absolutes Ich“, das alle „Du’s“ beinhaltet.

Sind sie gleich, gar gleichwertig? Wenn sie verschieden sind, wie verhalten sie sich dann zu mir, ich zu ihnen in meinem (einen) Körper?

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Was geschieht mit dem anderen Ich, wenn es nicht gerade „aktiv“ ist?
Sprechen wir von verschiedenen Dimensionen oder von einzelnen Aspekten eines Ich? Sollten wir das Alltags-Ich loswerden, absitzen, verleugnen, überwinden um immer im „absoluten Ich“ verweilen zu können?
Woran merke ich, welches Ich gerade angeschaltet ist?

Mit der Einschränkung, dass Worte hierin immer nur eine Annäherung sein können, haben wir versucht, uns diesen Fragen zu nähern und kamen im vorerst letzten Kapitel unserer Suche zurück auf die Grundsätze ethischen Handelns, insbesondere die der „Drei reinen Grundsätze“:

Ich gelobe, Unheilvolles zu lassen
Ich gelobe, Gutes zu tun
Ich gelobe, zum Wohle aller Wesen zu leben


Diese sind vor allem eines: Sätze der Einheit, der Verbindung und der Verbundenheit. Sie können als heilsame Medizin nur dann wirken, wenn wir bereit sind, das gesamte Potential des jeweiligen Momentes auszuschöpfen, uns damit immer mehr anfreunden, Atemzug für Atemzug. Dies wird immer unser jeweiliges Gegenüber, vom Grashalm bis zur Bügelwäsche oder unseren schwierigen Arbeitskollegen, beinhalten. Und zwar bevor wir handeln. Bevor wir gewahr werden, zu denken. Bevor wir uns in Erscheinung bringen.

Die Frage danach, welches Selbst unser Gesicht vor dem Geborenwerden unserer Eltern trägt, beantwortet sich dann ganz von selbst.

Gassho, Juen

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