April 2022
„Andere sind nicht ich“ (Dogen, Tenzo Kyokun)
01.04.2022
Im Zen geht es um vieles. Um alles. Zen ist weit mehr als eine Achtsamkeitspraxis. Diese ist wichtig: als einer der möglichen Ausgangspunkte für unsere spirituelle Reise, eine Terrasse für den Blick in die Weite, die es als eine der Folgen zu erfahren gibt. Hierhin zielt unser Blick, unser Streben.
Insbesondere handelt das Zen davon, erwachsen zu werden.
Meistens gehen wir davon aus, dass dies „mit den Jahren“ irgendwie geschieht. Wir werden älter, übernehmen Verantwortungen, nehmen eine Arbeit an, gründen eine Familie.
Mit Erwachsenwerden ist hier jedoch gemeint: die Verantwortung zu übernehmen für meine Handlungen – alle. Meine Auswirkungen – alle. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um große Lebensentscheidungen handelt oder darum, wie ich meine Tasse abspüle.
Im Zen ist alles wichtig. Allem gebührt Aufmerksamkeit, in der Sprache von Dogens „Tenzo Kyokun“, den wir gerade miteinander lesen: vom „wie“ des Essens bis hin zum „was“ oder dem Bewusstsein, woher die Nahrung kommt und wer sie zubereitet hat.
Am Beispiel des Essens, jener einfachen Handlung, die wir alle unternehmen, um uns am Leben zu erhalten, wird auch deutlich, wie alles untrennbar miteinander verwoben ist: Geber, Empfänger und Gabe, wie es im Oryoki heißt.
Mit jedem Bissen nehme ich auch das Karma zu mir, wie diese Kost zubereitet wurde und woher sie stammt. Mit jedem Bissen beeinflusse ich, wohin ich die Energie strömen lassen möchte, die mir durch diese Kost zur Verfügung gestellt wird.
Indem wir jeder Handlung, jedem Gedanken, jeder Woge vor unseren Gedanken, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, werden wir wach für die 10.000 Dinge. Wir geben ihnen unsere Anerkennung, sie schenken uns ihre Würde. Durch sie werden wir zu erwachsenen, erwachten, wachen Menschen, wir geben ihnen ihren Platz, ihre Funktion.
Würde, jenes alte Wort aus Artikel 1 unseres Grundgesetzes, ist selten unidirektional. Ein Buddha ist selten alleine ein Buddha. Erst im Austausch werden beide lebendig, der Topf zum Topf, der Topf zu Buddhas kostbarstem Gut.
Das ist es, was wir unter Erwachsenwerden im Zen verstehen.
Gassho, Juen und Nanzan
Insbesondere handelt das Zen davon, erwachsen zu werden.
Meistens gehen wir davon aus, dass dies „mit den Jahren“ irgendwie geschieht. Wir werden älter, übernehmen Verantwortungen, nehmen eine Arbeit an, gründen eine Familie.
Mit Erwachsenwerden ist hier jedoch gemeint: die Verantwortung zu übernehmen für meine Handlungen – alle. Meine Auswirkungen – alle. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um große Lebensentscheidungen handelt oder darum, wie ich meine Tasse abspüle.
Im Zen ist alles wichtig. Allem gebührt Aufmerksamkeit, in der Sprache von Dogens „Tenzo Kyokun“, den wir gerade miteinander lesen: vom „wie“ des Essens bis hin zum „was“ oder dem Bewusstsein, woher die Nahrung kommt und wer sie zubereitet hat.
Am Beispiel des Essens, jener einfachen Handlung, die wir alle unternehmen, um uns am Leben zu erhalten, wird auch deutlich, wie alles untrennbar miteinander verwoben ist: Geber, Empfänger und Gabe, wie es im Oryoki heißt.
Mit jedem Bissen nehme ich auch das Karma zu mir, wie diese Kost zubereitet wurde und woher sie stammt. Mit jedem Bissen beeinflusse ich, wohin ich die Energie strömen lassen möchte, die mir durch diese Kost zur Verfügung gestellt wird.
Indem wir jeder Handlung, jedem Gedanken, jeder Woge vor unseren Gedanken, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, werden wir wach für die 10.000 Dinge. Wir geben ihnen unsere Anerkennung, sie schenken uns ihre Würde. Durch sie werden wir zu erwachsenen, erwachten, wachen Menschen, wir geben ihnen ihren Platz, ihre Funktion.
Würde, jenes alte Wort aus Artikel 1 unseres Grundgesetzes, ist selten unidirektional. Ein Buddha ist selten alleine ein Buddha. Erst im Austausch werden beide lebendig, der Topf zum Topf, der Topf zu Buddhas kostbarstem Gut.
Das ist es, was wir unter Erwachsenwerden im Zen verstehen.
Gassho, Juen und Nanzan