Die sieben Faktoren des Erwachens
08.12.2018
Im Rahmen unserer Herbst-Ango, der „Zeit des friedlichen Verweilens“, beschäftigten wir uns mit den „Sieben Faktoren des Erwachens“. Hiermit sind Geistesqualitäten gemeint, die uns dabei unterstützen können, ein waches und zufriedenes Leben zu führen. Es geht darum, diese uns bereits innewohnenden Eigenschaften zu stärken, sie neu zu sortieren. Wir müssen also nichts „Neues“ tun, nur ein bisschen putzen und räumen, passend zur Jahreszeit.
Die Faktoren bestehen aus:
1. Achtsamkeit
2. Erforschen des Dharmas
3. Bemühen / Energie
4. Freude
5. Ruhe, Gestilltheit des Geistes
6. Sammlung / Samadhi
7. Gleichmut
Wie sich unschwer erkennen lässt, und wie wir aus dem Studium des Achtfachen Pfades im Frühjahr bereits wissen, lassen sich die Faktoren in Unterbereiche einteilen:
Die Praxis der Achtsamkeit stellt den Ausgangs- und Mittelpunkt unserer spirituellen Praxis dar. Sie ist die Grundlage für die Entwicklung der anderen Geistesqualitäten. Die nächsten drei beschreiben energievolle Qualitäten, die letzten drei eher meditative Geisteszustände. Da wir durch unsere bisherigen buddhistischen Studien auch wissen, dass diese Reihenfolgen nie zufällig gewählt wurden, können wir ablesen, dass es den altehrwürdigen Autoren auch um einen ganz wichtigen weiteren Aspekt ging: Balance, Gleichgewicht.
Nur wenn es uns zunehmend gelingt, alle Facetten unseres Lebens zu beleuchten, wird unsere Übung ausgeglichen sein.
Wir beginnen mit der Achtsamkeit: wir beobachten die Bewegungen unseres Geistes: was geschieht? In Körper, Geist, Geistesformationen, den Objekten unseres Geistes.
Dann sehen wir genau hin: wie geschieht etwas? Hierzu müssen wir genau hinsehen, geduldig sein und: eine gewisse Energie aufwenden. Wir versuchen, Gutes zu fördern und Unheilsames zu vermeiden.
Hierdurch entsteht: Erkenntnis und Freude. Ohne Freude gibt es kein Vorankommen auf dem Weg, schon allein deswegen, weil es vor allem die Freude ist, die uns dabei hält, nicht die schwarz-asketische Versenkung, als die das Zen gelegentlich erscheinen mag. Es ist eine stille Freude der Gewissheit, etwas grundlegend Richtiges und Gesundes zu tun sowie die Freude des Entdeckens des eigenen Lebens, ohne dass wir äußerlich etwas verändern müssen. Eine tiefe Freude von unsagbarer Anziehungskraft führt geradewegs in, ist ein Aspekt von: Samadhi, Sammlung, Konzentration.
Dies alles zusammen mündet in die oben angesprochene Balance und Ausgeglichenheit. Hiermit ist kein farbloser Gleichmut gegenüber allem und jenem gemeint, sondern ein vibrierendes, oszillierendes und spektrales Weben auf einem Boden, der weder kommt noch geht, weder sichtbar ist noch unsichtbar: Substanz einer Welle, Grund unseres Seins, Buddha.
Gassho,
Juen
Die Faktoren bestehen aus:
1. Achtsamkeit
2. Erforschen des Dharmas
3. Bemühen / Energie
4. Freude
5. Ruhe, Gestilltheit des Geistes
6. Sammlung / Samadhi
7. Gleichmut
Wie sich unschwer erkennen lässt, und wie wir aus dem Studium des Achtfachen Pfades im Frühjahr bereits wissen, lassen sich die Faktoren in Unterbereiche einteilen:
Die Praxis der Achtsamkeit stellt den Ausgangs- und Mittelpunkt unserer spirituellen Praxis dar. Sie ist die Grundlage für die Entwicklung der anderen Geistesqualitäten. Die nächsten drei beschreiben energievolle Qualitäten, die letzten drei eher meditative Geisteszustände. Da wir durch unsere bisherigen buddhistischen Studien auch wissen, dass diese Reihenfolgen nie zufällig gewählt wurden, können wir ablesen, dass es den altehrwürdigen Autoren auch um einen ganz wichtigen weiteren Aspekt ging: Balance, Gleichgewicht.
Nur wenn es uns zunehmend gelingt, alle Facetten unseres Lebens zu beleuchten, wird unsere Übung ausgeglichen sein.
Wir beginnen mit der Achtsamkeit: wir beobachten die Bewegungen unseres Geistes: was geschieht? In Körper, Geist, Geistesformationen, den Objekten unseres Geistes.
Dann sehen wir genau hin: wie geschieht etwas? Hierzu müssen wir genau hinsehen, geduldig sein und: eine gewisse Energie aufwenden. Wir versuchen, Gutes zu fördern und Unheilsames zu vermeiden.
Hierdurch entsteht: Erkenntnis und Freude. Ohne Freude gibt es kein Vorankommen auf dem Weg, schon allein deswegen, weil es vor allem die Freude ist, die uns dabei hält, nicht die schwarz-asketische Versenkung, als die das Zen gelegentlich erscheinen mag. Es ist eine stille Freude der Gewissheit, etwas grundlegend Richtiges und Gesundes zu tun sowie die Freude des Entdeckens des eigenen Lebens, ohne dass wir äußerlich etwas verändern müssen. Eine tiefe Freude von unsagbarer Anziehungskraft führt geradewegs in, ist ein Aspekt von: Samadhi, Sammlung, Konzentration.
Dies alles zusammen mündet in die oben angesprochene Balance und Ausgeglichenheit. Hiermit ist kein farbloser Gleichmut gegenüber allem und jenem gemeint, sondern ein vibrierendes, oszillierendes und spektrales Weben auf einem Boden, der weder kommt noch geht, weder sichtbar ist noch unsichtbar: Substanz einer Welle, Grund unseres Seins, Buddha.
Gassho,
Juen